Was macht einen guten Grappa aus?
Grundsätzlich gilt, dass eine für den Verkauf vorgesehene Grappa zwischen 37,5% und 60% vol. aufweisen. Die meisten Grappe werden aber mit einem Alk.-vol. zwischen 40% und 45% abgefüllt. Die Vielzahl der handelsüblichen Grappe ist in Italien ist mit den Weinanbaugebieten auf das Engste verbunden. In jeder Weinanbauregion wird aus den ortsansässigen Traubensorten auch der jeweilige Sorten-Grappa erzeugt. Deshalb können viele Destillerien bei Ihren Erzeugnissen die verwendete Traubensorte angeben.



Traubensorten
Wie auch bei der Weinerzeugung ist die Sortenreinheit der Trauben zum einen ein Qualitätsmerkmal - zum anderen führen gerade ausgeklügelte Traubenverschnitte zu höchstem Genuss. Grappe, die mindestens zu 85% aus einer Traubensorte hergestellt werden nennt man noch „Monovitigno (rebsortrein)“. Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Lagerung des Destillats. Nachdem der Grappa bereits nach seiner Entstehung mit einem beachtlichem Aromaspektrum gesegnet ist, wird eine Vielzahl von Grappe bereits sehr jung getrunken.
Verarbeitungsschritte
Für die Veredlung dieser Aromen wird der Rest vielen aufwendigen Verarbeitungsschritten unterzogen, darunter die Alterung des Grappas in Holzfässern über definierte Zeiträume. Historisch gesehen galt die Fasslagerung des Destillats als Statussymbol der Reichen, die Nahrungsvorräte anhäufen konnten; heute wird allerdings die gewollte Nuancierung des Geschmacksbildes über die verschiedensten Eichenhölzern aus Frankreich, Slowenien oder Polen erreicht. Darüber hinaus kamen aber auch heimische Hölzer, wie Kastanie, Esche oder Maulbeerbaum zum Einsatz.

Die wahre Kunst bei der Grappaherstellung ist allerdings das optimale Verhältnis zwischen Destillat und Holzoberfläche der Fässer zu finden. Wenn das gelingt, können großartige Grappe mit den unterschiedlichsten Aromen und Geschmacksnoten entstehen. Neben der Kontaktfläche bei den Fässern spielt natürlich die Lagerzeit eine besondere Rolle. Laut Gesetz muss eine Grappa mindestens 6 Monate im Glasballons oder Edelstahltanks lagern, bevor sie in den Verkauf gelangen kann.

Längere Lagerzeiten machen das Destillat aber milder und runder, was dazu führt, dass einige Hersteller Ihre Spitzengrappe für 10 Jahre - oder länger - in Holzfässern zur Reife bringen.